Customer & Market Intelligence
Wie digitale Daten dazu führen, Kunden und Märkte besser zu verstehen.
7. Mai 2020
Verfasst von:
Der Unterschied zwischen traditioneller und digitaler Marktforschung und der richtige Ansatz für Ihr Unternehmen
Nachfragen oder Nachlesen?
Traditionelle Marktforschung beschreibt im Allgemeinen die quantitative und qualitative Kundenbefragung durch beispielsweise Umfragen und Interviews. Digitale Marktforschung hingegen beschäftigt sich mit der Erforschung von Märkten und Kunden mit Hilfe des Internets bzw. aggregierten Daten. Statt wie bei der analogen Marktforschung im ersten Schritt die benötigten Daten zu erzeugen, um diese dann im nächsten Schritt zu sammeln und zu analysieren, bedient man sich hier bereits vorhandenen Daten. Diese werden von Millionen Menschen generiert, die sich täglich online unterhalten, austauschen und ihre Meinungen (ungefragt) mitteilen. Anstatt also Ihre Kunden direkt nach Wünschen und Problemen zu befragen, werden hier Online Medien wie zum Beispiel Social Media Seiten, Blogs, Fachforen genutzt, um an relevante Daten zu gelangen.
Spezifische Antworten finden oder neue Inspirationen sammeln?

Die traditionelle Marktforschung hat einen großen Vorteil: Sie beantwortet genau die Fragen, die Sie stellen. Sie wollen wissen wie ein bestimmtes Produkt bei Ihren Kunden ankommt, ob die Verpackung ansprechend ist oder wie dieses Produkt verbessert werden könnte? Über eine zielgerichtete Umfrage bekommen Sie die Antworten, nach denen Sie suchen.
Allerdings ist dies auch mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. So müssen Fragebögen zuerst erstellt und an die Kunden verteilt sowie anschließend die Daten zusammengetragen werden. Erst dann kann die eigentliche Analyse stattfinden.
In der digitalen Marktforschung sind die Daten bereits vorhanden, sie müssen lediglich gesammelt werden. Somit müssen Sie Ihre Kunden auch nicht direkt kontaktieren, was diese unter Umständen auch als lästig empfinden könnten und so negative Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen haben kann.
Es können außerdem völlig neue Informationen auftauchen. Kunden äußern sich online meist kritischer als in direkten Kundenumfragen, das macht das Feedback aber auch ehrlicher. Vor allem werden sie nicht von Fragestellungen oder Skalen in ihrer Meinung beeinflusst. Es entstehen somit keine verfälschten Ergebnisse, wie es bei der traditionellen Marktforschung der Fall sein könnte. Wahrscheinlich erfahren Sie so von Kundenwünschen, die Sie bisher nicht auf dem Schirm hatten. Digitale Marktforschung kann somit eine gute Quelle für neue Inspirationen sein!
Unser Kunde ist nicht online – oder etwa doch?
Ein wichtiger Aspekt ist, dass eventuell nicht alle Ihre Kunden im Internet aktiv sind. Demnach könnte es passieren, dass bestimmte Kundengruppen nicht in die Marktforschung einbezogen und deren Ansichten nicht berücksichtigt werden. Mittlerweile hat sich die Digitalisierung aber so weit entwickelt, dass mehr Kunden im Internet tätig sind, als Sie vielleicht glauben (mehr dazu finden Sie im Artikel „Social Media Analyse für B2B“).
Wählen Sie, was zu Ihrem Unternehmen passt!

Die digitale Marktforschung verwendet sehr große und somit auch repräsentative Datenmengen von tausenden bis Millionen Beiträgen. Diese bieten viele Möglichkeiten, Optimierungspotenziale Ihres Unternehmens zu identifizieren und so langfristig die Kundenzufriedenheit zu steigern. Allerdings zählt auch die traditionelle Marktforschung viele Vorteile. Haben Sie eine Frage, die Ihnen auf der Zunge brennt und die Sie unbedingt beantwortet haben wollen oder ist Ihre Kundengruppe nicht aktiv im Internet vertreten? Dann ist vielleicht die traditionelle Herangehensweise die bessere Wahl. Beide Methoden haben definitiv ihre Vor- und Nachteile und es sollte abhängig vom Unternehmen, Produkt und Forschungsziel gemacht werden, wofür Sie sich entscheiden. Am wichtigsten ist, dass Sie das wählen, was zu Ihrem Unternehmen passt und natürlich, dass Sie Ihre Kunden in Ihre Entscheidungen mit einbeziehen, um so Ihr Unternehmen optimal auf deren Wünsche auszurichten.
